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  1. Ein Morgen wie jeder andere
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by yarrek Author IconMail Icon
Rated: 18+ · Interactive · Young Adult · #1377084
Drei spannende, fesselnde Geschichten! Wirkt mit oder lest sie einfach :D
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Chapter #2

Ein Morgen wie jeder andere

    by: yarrek Author IconMail Icon
Susan wachte mit einem lautem gähnen auf, während ihr lauter Wecker piepsend behauptete, dass es Neun Uhr samstagmorgens sei, und demnach höchste Zeit zum aufstehen! Wiedwillig schälte sie sich aus ihrer Decke und tapste ein wenig benommen durch ihr kleines Zimmer.
Dösrig glitt Susans Blick über die Poster der Rockbands, die sich deutlich von dem hellen Ton der Zimmerwand abhoben. Wie ein dunkler Holzklotz stand der massiver Schreibtisch neben der Badtür. Der schwindsüchtig wirkende Laptop darauf wirkte irgendwie fehl am Platz, wie ein ein dünnes Männlein auf dem Thron eines Rießen.
Susan tappste weiter, während ihre Sinne allmählich wach wurden. Sanft schimmerte Licht durch die schmalen Ritzen des Rollos, der das Halbdunkel im Zimmer tapfer gegen die einströmenden Sonnenstrahlen verteidigte. Leider ein wenig zu gut, fluchend stolperte Susan über ihren Schulranzen, der wie eine mahnende Erinnerung ans lernen plötzlich vor ihren Füßen aufgetaucht war. Mit schmerzende Fuß betrat sie das Badezimmer, das ebenfalls im Halbdunkel lag. Sie zog die Rollos hoch und betrachtete sich dann im Spiegel, der treu über dem Waschbecken hing.
Ihr Spiegelbild zeigte ein schmales, hübsches Gesicht einer Siebzehnjährigen, deren nussbraune Augen noch etwas groggy ihr entgegen blickten. Ihre vom Schlaf zerzausten, hellbraunen Haare reichten Susan über die Schulter. Eine kalte Dusche wird mich schon noch wach kriegen, dachte das Mädchen, zog sich aus und stellte sich unter die Brause ihrer Dusche.

Nach ihrem Morgenritual ging sie in die Küche zum frühstücken. Die Küche war weit und offen, und äußerst penibel aufgeräumt, was wohl Susans Mutter zu verdanken war. Gerade als sie einen Teller aus einem Schrank heraus kramen wollte, entdeckte sie eine kleine Notiz ihrer Eltern auf dem Küchenthresen. Neugierig las sie den kleinen Zettel durch.
"Morgen Schatz, wir hoffen das du eine erholsame Nacht hattest! Wir sind über das Wochenende bei ein paar Kollegen, auf dem Kühlschrank liegt genug Geld damit du dir was zu essen kaufen kannst. Kümmer dich auch bitte um die Vögel, du weist ja wie dringend die Kleinen pflege brauchen! Gruß und Kuss, deine Eltern."

Susan's Laune sank ein wenig, eigentlich hatte sie am Wochenende etwas anderes vorgehabt...
Ihre Eltern waren Biologen, die allerlei Vögel in Montana erforschten, selber welche züchteten und verkauften. Die Vögel waren alle in dem zweistöckigen Landhaus verstreut, zwitscherten oder kreischten. Allerdings schienen es sich einige von ihnen zur Aufgabe gemacht zu haben, ihr das Leben schwer zu machen, egal wie. Nichts desto trotz war Susan von Vögeln aller Art begeistert und teilte diese Leidenschaft zu ihnen mit ihren Eltern.

Sie ergab sich achselzuckend ihrem Schicksal und ging durch den großen Garten zu einem kleinen Gartenhäuschen, in dem das meiste Vogelfutter aufbewahrt wurde. Beladen mit Körnern, ein paar Bröckchen Fleisch und Obststückchen ging sie durch das Landhaus und verteilte das Futter für die Vögel. Danach stieg Susan auf ihr Fahrrad und fuhr damit in das kleine Idyllstädtchen Maple Valley um beim örtlichen Bäcker ihr Frühstück zu kaufen.

Susan mochte diese Stadt nicht - ihr war alles zu ...Idyllisch, fast schon ein wenig unheimlich... Keine Autounfälle, keine Diebstähle, ja nicht mal einen kleinen Grillunfall oder ähnliches! Nichts! Wie am Anfang eines Stephan King Romans, bevor der Wahnsinn um sich girff... Das wahr ihr doch ein bisschen Unheimlich. Und dann noch die ganzen Bewohner mit ihrer aufgesetzten Fröhlichkeit... Das einzige was wirklich Abwechslung in dieses langweilige Städtchen brachte waren das Kino, eine Bar und (natürlich) ihre Freunde.
Nach dem sie an vielen Häusern, Gärten und morgendlichen Joggern vorbeigefahren war, hatte sie endlich die Bäckerei erreicht, eine alte Backsteinhütte in der es immer herrlich nach frischen Brötchen roch und in der ein Freund von Susan arbeitete - der Besitzer Johnson Smith, ein wortkarger, grimmiger alter Mann, der so gar nicht in diese Stadt passen wollte.

Sie trat ein, und fand (wie immer) den alten Bäcker mit seinem Raben auf der Schulter. Das war auch so eine seltsame Sache mit diesem Tier. Johnson meinte dass das Tier ihm einfach mal von seinem Urlaub gefolgt sei und seit dem nicht mehr fort wollte. Niemand störte es das der Vogel auf seiner Schulter saß, selbst wenn das Tier manchmal "seine schlechten" Tage hatte und sich auf das Bestellte der Kunden stürzte. Der alte Bäcker (und meistens auch der Kunde...) lachten dann und Johnson holte eine neue Portion, scheuchte diesmal jedoch das schlecht gelaunte Tier in ein Hinterzimmer.

Er begrüßte Susan mit seinem typischen grimmigen Lächeln, während der Rabe auf seiner Schulter in ein freudiges Krächzen ausbrach in der Hoffnung von ihr ein Stückchen Vogelfutter zu bekommen.
"Na Kleine, was darf es denn heute sein?"
Das war seine Begrüßungsfloskel die er immer sagte wenn er sie sah. Sie gab darauf ihre immer gleiche Antwort auf diese Frage. Zumindest, wenn es Morgens war.
"Zwei Nusshörnchen, eine Semmel und ihnen auch einen guten Morgen Mister."
"Und was macht eure Vogelfarm?" fragte der Bäcker während er das Bestellte in eine Tüte packte.
"Naja...ich soll am Wochenende auf die ganzen Viecher aufpassen...hatte eigentlich besseres vor."
Der alte Mann brummte mitfühlend und stellte die Tüte auf die Ladentheke. "Macht zwei Dollar"
Sie gab ihm das Geld und fragte interessiert "Haben sie jetzt eigentlich ihrem Raben endlich einen Namen gegeben?"
"Hab ich doch schon. 'Kroah' ist ein passender Name. Er sagt ihn die ganze Zeit."
"Aber das ist doch kein Name für einen Raben!", meinte Susan entrüstet.
Er grinste breit und zeigte dabei seinen fehlenden Schneidezahn. "Immer noch fasziniert von Raben, das gute Mädchen."
"Und? was dagegen?" antwortete gespielt schnippisch und lächelte gleich darauf belustigt.

Es stimmte. Sie war von Raben fasziniert, ihr blauschwarzes Gefieder, der Mythos hinter ihnen, einfach alles an ihnen war faszinierend! Manchmal hatte sie sich des öfteren Gewünscht selber einer zu sein, um aus dieser langweiligen Stadt zu entkommen, weit weg zu fliegen, fremde und aufregende Orte zu entdecken oder einfach nur in einem Wald zu leben und jeden Tag nach Herzenslust umherzuflattern...

Der Bäcker schüttelte nur amüsiert den Kopf und begab sich dann in einen hinteren Teil seiner Backstube. Susan verabschiedete sich, verließ das Haus (was "Kroah" mit einem enttäuschten Krächzer kommentierte...) nur um gleich nach dem sie auf dem Gehsteig stand mit einer schwer bepackten Frau zusammenzustoßen. Die strauchelte, fiel fluchend hin und der ganze Inhalt ihrer Tüten verteilte sich klirrend und scheppernd auf dem Gehweg. Einige Glasflaschen zerbrachen und deren seltsame Inhalte spritzte auf den Weg. Susan ging schuldbewusst zu der am Boden liegenden Frau, und wollte ihr aufhelfen. Doch die...

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1. (etwas anderes)

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