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Rated: E · Letter/Memo · Personal · #2185735
Kurzer Schwank aus den prägenden Jahren
Als ich 14 Jahre alt war wechselte ich von meiner Hauptschule zu einer höheren technischen Schule. Um zu dieser neuen Schule zu gelangen, musste ich einen Bus von meinem Heimatdorf zum benachbarten Bundesland nehmen. Dieser Bus dauerte zirka 45 Minuten, oder eine Ewigkeit, wie es mit 14 eben so wirkt.
Vor dem ersten besagten Busreisetag hatte ich ein wenig Muffensausen. Mein damals noch sehr junger Hintern war sich nicht sicher wie ich in meinen neuen Lebensabschnitt hineinpasse.
Es ging also los am ersten Schultag und voller Kniezittern fand ich gleich eine Gleichgesinnte im Bus. Wir verstanden uns prächtig. Sie ging HBLA, ich ging HTL.
Für eine kurze Zeit waren wir jeden Morgen unzertrennlich.
Nur als wir beide unseren Platz in den zwei so unterschiedlichen Gruppierungen unserer Schulen fanden, gab es im Grunde keine Notwendigkeit für unsere Freundschaft mehr. Das klingt jetzt eiskalt, aber manchmal braucht man einen Fuhrmann in ein neues Kapitel. Dort angekommen verflüchtigt sich die Bekanntschaft oft.
Das letzte an das ich mich erinnere ist ein kurzer Blick von mir zu ihr, von ihr zu mir, ein angedeutetes Lächeln und das gegenseitige Einverständnis unser Leben in Zukunft ohne einander zu führen.
Liebes Busfahrtmädchen, obwohl nach über zehn Jahren wohl eher Busfahrtfrau.
Ich denke hin und wieder an dich. Ich weiß zwar deinen Namen und dein Gesicht nicht mehr, aber die paar Wochen an der wir beide gemeinsam nicht hineingepasst haben, die werde ich nie vergessen.
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