Frau Werber sieht betreten zu Boden, doch schließlich nickt sie.
„Wir haben Lucie viel abgenommen. Sie musste nie aufs Klo und sprechen brauchte sie auch nicht, denn wir haben ihr alle Wünsche von den Augen abgelesen. – Sehen sie doch wie glücklich sie ist.“
Sie weist auf Lucie, die lachend im Hochstuhl sitz und sich freut, wie ihr Vater mit dem Löffel Flugzeug spielt und sie füttert wie ein Kleinkind.
Frau Müller fällt es schwer etwas zu sagen, denn Lucie sieht wirklich glücklich aus. Schließlich schüttelt sie den Kopf um ihn wieder frei zu bekommen und sieht Frau Werber fest in die Augen.
„Ich sehe ja, dass es Lucie nicht schlecht geht, aber sie kann nicht immer wie ein Kleinkind bleiben. Sie werden deutlich strenger werden und ihr alles beibringen müssen, was ein Kind mit 4 Jahren kann.“
Frau Werber entgleisen die Gesichtszüge.
„Aber… unser Engel… sie… sie soll gezwungen werden trocken zu werden?“
Frau Müller schüttelt den Kopf und versucht sie zu beruhigen.
„Wichtig ist, dass sie spricht und läuft und alleine Essen und trinken kann. Bettnässer gibt es ja wie Sand am Meer – aber die Entwicklung Frau Werber, die Entwicklung!“
Frau Werber nickt leicht und beginnt an ihren Nägeln zu kauen.
„Schaffen sie das? Oder soll ich Lucie besser in ein Kinderheim geben, dort wird ihr sicher alles beigebracht was sie wissen muss.“
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