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Der zweite Ableger nach TI: Immortal. Nika is back! |
Als ich die Höhle verlassen hatte, hörte ich Linette sprechen: "Du bist in Brasilien, Nika. Denk´ immer daran, dass dich Nod aufgrund deines Zustands kaum als Bedrohung sehen wird." Ich erwiderte: "Ja, ich weiß schon. Ich verspreche dir nichts, Linette." Ich hatte mir von Linettes Sicherheitsdienst eine neue Pistole kommen lassen. Ich war nun mit einer CZ 75 BD ausgestattet, die ein 16-Schuss-Magazin hatte; doch ich hatte aktuell nur noch vier Patronen. Ich sah einen Nod - vermutlich ein Aufklärer - mit einem Fernglas auf einem Hügel stehen, auf den ich von hinten zielte. Doch ich zitterte erneut ziemlich heftig. Er drehte sich um: "Oh mein Gott." Ich stockte: "K-keinen Schritt weiter." Er kam langsam auf mich zu, ich schoss eine Kugel knapp über seinen Kopf hinweg; es war eher eine Warnung. Ich wiederholte: "Keinen Schritt weiter." Er sagte, als er direkt vor mir stand: "Wenn du auf die Entfernung verfehlst, müssen wir uns wirklich Sorgen machen. Jetzt komm schon, Nika." Ich kniff die Augen zusammen, seine Worte hämmerten durch meinen Kopf. Jetzt komm schon, Nika. Er sprach weiter: "Mach´ schon. Es ist in Ordnung. Drück´ ab." Meine Lippen zitterten, meine Armmuskeln ebenso: "Ich...ich..." Er provozierte mich weiter: "Du willst nicht als Feigling in die Geschichte des Widerstands eingehen, Nika. Jetzt komm schon!" Meine Hände zitterten, die Waffe fiel mir aus der Hand und ein Schuss löste sich, der allerdings irgendwo in der Nacht verschwand. Ich ging auf die Knie, meine zitternden Hände hebend: "Ich kann nicht. Ich kann nicht..." Der Nod hob vorsichtig meine Waffe auf und drückte sie mir erneut in die Hand, doch ich wehrte ab: "Nein...nein...bitte nicht." Ich versuchte sie abzulegen, doch er hielt sie fest, genauso wie ich. Er sagte: "Nika. Sieh´ mir in die Augen." Ich mauerte weiter: "Ich kann nicht...ich kann das nicht...bitte nicht." Er hob mein Kinn; jetzt musste ich ihm in die Augen sehen. "Nika. Tu´ mir den Gefallen bitte. Sei so gut." Ich zitterte und schluchzte: "Nein...nein..." Er nahm die Waffe in die Hand und richtete sie auf seine Schläfe, doch mein geistesgegenwärtiger Kopfstoß schleuderte sie ihm aus der Hand: "Nein!" Er stürzte kurz nach hinten, völlig überrascht. Ich erklärte: "Ich möchte das nicht. Bitte hör auf." Er seufzte, lief in Richtung der Waffe, doch ich kroch auf allen Vieren zu der Pistole und hob sie auf: "Nein! Bitte nicht. Ich will das nicht." Er schien aufzugeben; er setzte sich neben mich auf den Boden, die Arme auf den Knien verschränkt, und blickte gemeinsam mit mir in den Sternenhimmel hinauf. Irgendwann zuckte ich erschrocken zusammen, als er zu sprechen anfing: "Die Sterne sind wirklich schön, nicht wahr?" "Ja." Er fragte: "Kennst du die Sternenbilder, Nika?" Ich antwortete: "Ein...paar davon, ja." Ich blickte immer wieder zur Pistole hinüber, weil ich unbedingt vermeiden wollte, dass er mit ihr suizidierte. Doch er hatte tatsächlich aufgegeben. Er sagte: "Du kannst jetzt gehen. Ich werde nicht versuchen, dich aufzuhalten." Als ich nichts erwiderte, sagte er: "Ich kontaktiere Ajay, er bringt dich nach Brasilien." Und er hielt sein Versprechen. Ich wurde von Ajay mittels Transporthubschrauber wieder zu seinem Untergrundlabor geflogen. |