C&C Tiberian Incursion: Post-Unbreakable

Ch. 65: Nika: Schwarzwald

Ich sprang über dem Schwarzwald ab, mein Fallschirm verfing sich in einem der Bäume, doch ich befreite mich daraus und rollte mich auf dem Boden ab.

Ich hörte jemanden sprechen, wusste nicht, ob es real war: "Hier drüben, Nika."

Ich sah eine tiberiuminfizierte Frau auf einem gefällten Baumstamm sitzen.

Ich stockte: "Du meine Güte. Bist du...?"

Ich hörte sie sagen: "Ja. Ich bin Vanessa."

Ich schrie: "Das kann nicht real sein! Du bist tot!"

Sie sagte: "Du siehst doch, dass ich hier bin, Nika."

Ich bekam Angst, rollte mich in Embryonalhaltung sitzend zusammen, mir meine Ohren mit den Knien zuhaltend.

"Nein! Bleib weg!"

Ich hörte jemand anderen sprechen: "Oh mein Gott. Das ist doch...!"

Bitte tu mir nichts.

Der Nod trat an mich heran, legte seine Hand auf meine Schulter und ich schlug ihm reflexartig mit der Rückhand ins Gesicht.

Er stand wieder auf, zielte kurz auf mich, doch senkte die Pistole sofort wieder. Dann sagte er, mich zu erreichen versuchend: "Nika."

Ich reagierte nicht, wippte vor und zurück, murmelte unverständliches Zeug.

Er blickte mir in mein tränenfeuchtes Gesicht. Ich flüsterte: "Bitte nicht. Bitte nicht."

Bitte tu mir nichts.

Er schnippte vor meinem Gesicht mit den Fingern, ich schlug ihm, erneut reflexartig, die Faust in den Magen.

Ich sagte sofort: "Tut mir leid. Tut mir so leid. B-bitte nicht."

Nachdem er sich wieder aufgerappelt hatte, sagte er: "Keine Angst. Alles in Ordnung."

Ich stockte: "V-Vanessa..."

Er versuchte mir zu erklären: "Sie ist tot. Sie ist wirklich nicht hier, Nika."

Ich konnte nicht weitersprechen, weil ich wieder zu weinen anfing. Doch ich wusste, dass er die immer wieder gesendete Botschaft aus meinen Augen herauslesen konnte.

Bitte tu mir nichts.

Er griff zu seinem Funkgerät: "Ich brauche hier mal ein bisschen Verstärkung. Aber die Kleine hat fürchterliche Angst, also zieht um Himmels Willen eure Waffen nicht!"

Bald kam ein Nod-Mannschaftstransporter angefahren, der mich zu einer Hütte brachte, die meiner damals explodierten Hütte ähnelte, deswegen traute ich mich nicht, sie zu betreten.

"Ich...ich...will da nicht rein. Bitte nicht."

Einer der Nods ging voraus, um mir zu zeigen, dass die Hütte wirklich gefahrlos betretbar war, dann folgte ich ihm mit zitternden Beinen.

"Es ist alles gut, Nika."

Ich hörte einen der Nods in einiger Entfernung fragen: "Verdammt nochmal. Wie zur Hölle kämpft man gegen ein 14-Jähriges Mädchen, das solche Angst hat?" - "Schön vorsichtig. Keine Waffen, keine Tricks. Sie ist sowieso kaum noch kampffähig."

Ich hatte mich mittlerweile in der Waldhütte mit dem Nod, der mich hereinbegleitet hatte, an den Tisch gesetzt.

Ich wich plötzlich zurück, warf versehentlich die Bank um und fiel hintenüber.

Meine zitternden Lippen versuchten erneut, die Worte zu formen, doch ich schaffte es diesmal kaum.

Bitte tu mir nichts.

Der Nod seufzte und ging hinaus. Ich hörte ihn sagen: "Lassen wir sie ein bisschen schlafen, wir erreichen sie in dem Zustand überhaupt nicht."

Ich legte mich auf die Seite, mir liefen die Tränen.

Bitte tu mir nichts.