Ein fernes Land mit großen Problemen. Wer kann helfen? |
Shianthi, ein strahlender Ort, nannte man den lichten Hort. Wo Friede herrscht auf allen Wegen, wo Leben ist, ein einz‘ger Segen. Munter blicken sie auf von dort, nur reine Wesen das Land bewohnen, halten werden sie stets ihr Wort. Treue sie immerdar belohnen, Niemals dunkle Schatten droh‘n, Niemals eines Söldners Lohn erblickt hat diese lichte Welt. So sie wurde nie entstellt. Den großen Frieden bewahren Myriaden der kleinen Scharen. So klein und doch so mächtig, hüten ihr Geheimnis andächtig. Niemals ein Sterblicher es gesehen. Niemals ein Unreiner kam hervor. Niemals sollte ein Reiner gehen. Niemals ging ein solcher durch‘s Tor. So war das Paradies vollendet. So waren die Hüter verblendet. Ihre Heimat wurd‘ so zum Gefängnis, Der Lauf der Geschicht‘ nahm sein Verhängnis. Die Feen gar mächtig, bestimmten nun dort, Sie fürchteten nichts, nicht einmal Mord. Schreckliche Tat, fürchterliches Gebaren. Rühmten sie sich, anstatt das Alte zu wahren. Überwältigt, unbußfertig, bereit zur Tat, waren die Feen und lehnten sich auf. Erkenntnis in Weisheit? Sie brauchten kein Rat! Sie ließen der Dinge grausamen Lauf. Nun zogen dort schreckliche Sitten ein. Oh, Shianthi, lieblicher Ort, welch Pein. Nun zeigten die Feen ihr neues Gesicht. Oh, Shianthi, wo bleibt denn dein Licht? Jahrhunderte gar, zogen durchs Land, verstärkte die Herrschaft in Feenhand. Wie tief doch die Wunde im Fleische ihr saß, unheilbar die Gier, der unheil‘ge Fraß. Wer lehnte sich auf? Es fand sich Keiner. Resignation und stummer Protest. Niemand wagte es, nicht aber auch einer, auszuräuchern dies verdammte Nest. Zerstört die Wälder, verdorrt die Weiden. Oh, Shianthi, wieviel muß du erleiden? Versiegt die Wasser, verendet das Getier. Oh, Shianthi, wer bleibt noch bei dir? Durstig und traurig erwachte nun sie, fuhr sie die Wurzeln, so tief wie noch nie, hinein in das harte Gestein unter ihr. Sie fand nichts - nicht einmal Kleingetier, das sich doch tummelt unter dem Land. Brachen die Wurzeln durch totes Gestein, fanden nichts andres als leblosen Sand. Fühlte Gefahr für sich und ihr‘ Hain. Was war passiert mit all dem Leben? Niemand konnt‘ ihr Antwort geben. Sie lebte hier schon lange allein, schlief sie fest in ihrem Heim. Dryade Ju‘ni, nannt‘ sie sich, Wo bist du, ich brauche doch dich! Rief sie in tiefen Schmerz und Leid, trug der Wind ihre Worte gar weit. Geliebtes Wasser, teures Naß, verwehrst du mir Leben, so sage mir doch, grämst du mir, fühlst du Haß? Weshalb muß ich fallen in dieses Loch, da der Tod meiner Seele lauert, es nicht mehr allzulange dauert, bis ich hören werd‘ den Schwangesang. Oh, Wehe! Wie wird mir Angst und bang. Die Frage Ju‘ni‘s, weit sie drang, nicht gehört, sie blieb so lang. Sie wollt‘ nicht sterben, wollte leben, begann ein Zauber nun zu weben der so klein und harmlos war. Durch Stamm und Rinde drang ihr Bein stand sie frei und völlig bar entzweit vom Baume im hellen Schein. Entsetzt erblickt‘ sie all das Leid. Oh, Shianthi, arme Maid! Welch‘ Schicksal wurd‘ dir angetan. Oh, Shianthi! Welch‘ großer Wahn! Weit drang Ju‘ni ins Land hinein, Schmerz und Trauer, Angst und Pein, keine Hoffnung, Hunger, Sterben, Tod! Der Pest ew‘ges Verderben. waren ihre ständ‘gen Begleiter sie weinte hier, sie weinte dort, doch sie mußte immer weiter von einem Land zum nächsten Ort. Schließlich kam sie ganz hinaus, ein Loch, im Reich des großen Baus. Stand sie in der Welt dort draußen in der all die Barbaren hausen. Wie erbittert die Feen doch waren. Trafen sich in großen Scharen. Beschlossen wurd‘ ein mächt‘ger Plan, pure Bosheit sprach im Wahn. Die Dryade mußte nun sterben. Kein Mensch durfte ihr helfen, niemals sie einen werben. Auch nicht Zwerge oder Elfen. Oh, bitt‘rer Trank! Welch grausam‘ Spiel. Wenn Ju‘ni mitsamt der Welt doch fiel. So böse sie waren, so groß ihre Macht, würd‘ einfallen die endgült‘ge Nacht. Wer kann ihr helfen? Wer steht ihr bei? Waren‘s Tausend, mit großen Geschrei? Es war nur einer, der sich fand, Ju‘ni zu helfen, retten das Land. Mutig, naiv, ein Mensch, ein Mann Ohne Halt in dieser Welt gerüstet, verloren in ihrem Bann bereit zu werden - oh - großer Held. Verliebt in sie wird er alles tun, wird nicht schlafen, wird nicht ruh‘n, Bis befreit ist, daß einz‘ge Reich vom großen Stein bis zur letzen Eich‘ Leise, gar leise und mit bedacht, zogen sie durch einsetzende Nacht. Der mächt‘ge Plan zu wirken begann. Nur die Dryad‘ und der letzte Mann, konnten aufhalten das große Sterben ausgelöscht würd‘ alles Leben es sollt nicht geben, einen Erben in einem großen starken Beben. Alleine, nur zu zweit. Alleine, schlimme Einsamkeit! Heimlich, still und leise Sie taten es auf ihrer Weise. Tage und Wochen vergingen, auf und ab, ein großes Ringen. Zu zweit überlebten sie schließlich waren durch und durch unverdrießlich. Gewannen langsam neuen Mut, gen Grausamkeit ein jeder Fee, entfachte neu die große Wut, erfüllte Leid das Reich - oh, Weh! So standen sie nun schließlich, endlich - das Schicksal zeigte sich erkenntlich - vor des mächt‘gen Feenstein. Angst floß ihnen durch Mark und Bein. Wer würd‘ ihn vernichten? Wer würd‘ so mutig sein? Ju‘ni schritt hervor und weinte ihre Pein, ihr Schmerz, ihr Leid laut hinaus, Oh! Shianthi! Oh, welch Graus! Laß uns zusammen untergeh‘n Zu retten die Reste des Landes Noch einmal die warme Sonne seh‘n zu nehmen die Furcht meines Verstandes. Nichts hielt sie auf, auch nicht der Mann, gefangen war er in ihrem Bann. Doch brach dieser mit ihrem Tod und er floh schnell, fort in großer Not. Die Dryade: vernichtet, die Feen: gerichtet. So berichtet der Mann mit wirren Verstand, ging es zu in einem großen Land. Viele Tote hat er geseh‘n. Auch seine Liebe, die Dryade auch, ihre Beine im Staube verweh‘n. Sticht ein Schmerz in seinem Bauch. Gar groß ist sein Leid. Oh, Ju‘ni! Arme Maid! Shianthi erblüht in neuem Licht. Doch Ju‘ni? Wo ist denn dein Gesicht? Ende. |