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Eine Trilogie mit ungewöhnlicher Protagonistin. |
Ich lief durch die Straßen; die Nacht war dunkler, als sie sein sollte. Ich dachte: Damit hängt das sicher nicht zusammen, das kann nicht sein. Ohne Vorwarnung tauchte ein Nod vor mir auf; ich zog reflexartig meine Pistole und feuerte einen Warnschuss ab, der nur knapp seine Schulter verfehlte. Er sagte unbeeindruckt: "Ich arbeite nicht mehr für Nod, bitte schieß´ nicht nochmal." Ich blickte ihn fragend an. Er sagte: "Ich bin Ajay, Ex-Nod-Geheimdienst. Wie willst du angesprochen werden?" Ich sagte: "Du darfst mich natürlich Savannah nennen." Ajay erwiderte: "Das Apartment, in dem du aufgewacht bist, ist nicht deines, nehme ich an." Ich sagte: "Ich glaube nicht. Ich weiß nicht mal, wie ich hierhergekommen bin." Ajay sagte: "Das heißt also, du hast keinen Unterschlupf." Ich gab zurück: "Noch nicht, aber das findet sich schon noch." Ich lief an ihm vorbei, aber er sagte: "Savannah, warte." Ich drehte mich um, aber ließ ihn nicht zu Wort kommen: "Ich kann auf mich aufpassen, das weißt du." Ajay erwiderte in nicht überzeugtem Tonfall: "Na schön. Dann hoffen wir mal, dass sie dich schützen wird." Damit verschwand er in der Dunkelheit. Ich hörte kurz darauf eine Limousine heranfahren, zielte auf die Scheibe der Autotür hinten rechts und feuerte zwei Kugeln ab. Ich warf die Nod-Leiche aus der Limo und stieg auf den Platz, auf dem der jetzt tote Nod gesessen hatte. Ich schloss die Tür, zielte auf den Fahrer und sagte: "Echt leichtsinnig, nur einen dabeizuhaben. Losfahren." Er folgte meiner Anweisung und sagte: "Ich bin mir sicher, dass auch ich dein zweites Ich nicht überlebe, aber die eigentliche Frage ist: wie schläfst du mit dem Wissen, nicht du selbst zu sein?" Ich sagte: "Besser als du, wenn du in einem Leichensack liegst. Die nächste rechts abbiegen." Er folgte der Aufforderung, aber beschleunigte ohne Vorwarnung; ich flog nach vorne gegen das Armaturenbrett, aber wurde nicht bewusstlos. Ich packte seinen rechten Fuß, stellte ihn auf das Gaspedal. Er griff mir zwischen die Beine, aber ich verpasste ihm einen Tritt gegen den Kopf. Ich drehte mich um, solange der Nod noch benommen war, saß nun rittlings auf ihm, die Hände um seinen Hals geschlungen. Da er nichts mehr sehen konnte, knallte die Limousine gegen eine Laterne, ich flog mit dem Rücken gegen die Frontscheibe, die Risse bekam. Ich zog meine Pistole und zielte auf seinen Kopf. Nachdem er die Augen wieder geöffnet hatte, setzte ich ihm eine Kugel zwischen dieselben. Ich nahm die Pistole aus seinem Holster; eine Norinco QSZ-92 mit 15 Schuss im Kaliber 9mm. Ich stieg aus der Limousine und ging die Straße entlang, bog in eine Gasse ab und lief an der Hinterseite eines Gebäudes die Treppen hinauf; dann stieg ich durch das Fenster. |