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Printed from https://writing.com/main/view_item/item_id/1350114-Ende-und-Anfang
by Lucere
Rated: · Other · Romance/Love · #1350114
Auszug aus "Dancing in the dark"
Love and death
if you meet the one
the other is always close
closer than you think
love never leaves death
death never leaves love
love and death are room-maters forever


Ende und Anfang

Ein leichter Nieselregen geht am Rande eines Berges nieder.
Ein junger Mann mit blondem Haar und ein hochgewachsener Mann mit finsterem Anlitz stehen sich gegenüber.
Beide wie erstarrt.
Nur ihre Augen bewegen sich, fixieren einander.
Die Augen des jungen Mannes sind tief schwarz und veraten Entschlossenheit und Hass. Die Augen des anderen Mannes sind grau und ausdruckslos. Sie veraten keinerlei Emotionen. Nicht mal als der Mann zu sprechen beginnt:
" Du bist tatsächlich gekommen. Ich hatte auch nicht erwartet, dass du mir sie so einfach überlässt."
" Ich habe keine Angst vor dir und das weißt du!"
Das Gesicht des hochgewachsenen Mannes verzieht sich zu einem höhnischen Grinsen: " Angst hast du nicht, aber dumm bist du. Du wirst sterben ehe der Tag beginnt. Sag mir wo sie ist, vielleicht lasse ich dich am Leben."
Der junge Mann schweigt und senkt seinen Blick.
"Wo ist sie?"
Herausfordernd blickt der junge Mann nun zu dem Hochgewachsenen auf.
"Niemals!"

Nur ein Wort, doch ich werde es nicht vergessen. Ich sehe ihn noch vor mir, wie er dort steht. Wie ein Krieger einer alten Legende. Sein blondes Haar zerzaust im Wind, die Lederjacke eng am Körper liegend und doch hält sie dem Regen nicht stand.

Der Hochgewachsene geht einen Schritt auf den jungen Mann zu, er packt ihm am Kragen: "Pass auf, du wirst mir jetzt sofort sagen, wo sie sich befindet!"
Der junge Mann lösst sich betont aus seinem Griff. Seine Augen verengen sich zu Schlitzen. "Ich werde gar nichts! Du bekommst sie nicht!" Der Hochgewachsene schüttelt den Kopf. Langsam macht er einen Schritt zurück. Er holt tief Luft. "Wie du willst." Der junge Mann richtet seinen Blick fest auf den Boden. Ein starker Nordwind pfeift über den Bergrand.

"Nein!"
Ich höre noch meinen verzweifelten Schrei an den Bergwänden widerhallen und sehe wie ich aus dem Gebüsch stürze. Das Gebüsch, welches ich für das ideale Versteck gehalten habe. Ein Stück weit entfernt von den Beiden, aber in Hörweite, so dass ich jedes Wort verstehen konnte und doch nicht entdeckt wurde. So bekam ich die ganze Zeit mit, wie er sich widersetzte meinem Aufenthaltsort zu nennen. Das erfüllte mich mit einem Gefühl von Stolz. Ich konnte ihm vertrauen, er würde alles tun um mich zu beschützen. Das ich mich später selber veraten würde, daran habe ich nicht gedacht.

Wie aus dem Nichts durchdringt ein Schuß das Tosen des Windes. Die Kugel die abgefeuert wurde trifft ihr Ziel, das langsam in sich zusammen sackt.
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