Hinter meinen geschlossenen Augen sah ich mein gesamtes Leben an mir vorbeiziehen. Meine Eltern, wie sie mich großzogen. Mein Lieblingsspielzeug, ein Auto das bis vor kurzem noch in meiner Vitrine stand und meine erste Liebe. Eine glückliche Zeit die leider zu ende ging. Es ging alles rasend schnell. Ein mix aus errinerungen bis ich an der stelle ankam die nur wenige minuten her war. Der Geschockte Gesichtsausdruck meiner Freundin wie sie mich nackt anstarrte. Ein fremder Mann unter ihr. Einen schnäuzer konnte ich erkennen und schwarze Haare. Südländer? Ich hatte keine Ahnung und es war mir auch egal. "Victor", flüsterte sie entsetzt, doch bevor sie von seinem Schwanz runter kam, war ich schon aus der Türe verschwunden. Ich hatte eine Entscheidung getroffen. Eine mit der ich leben musste. Ich öffnete die Augen und sah wie der Boden nur noch wenige Zentimeter entfernt war. Ich lächelte und eine Träne wurde von der rapiden Geschwindigkeit hochgedrückt. Ein kurzes knack vernahm ich noch doch dannach war stille. Stille in meinen Gedanken. Nie mehr würde ich fühlen, nie mehr denken. Nicht mehr leben.
Es entsetzte mich, dass ich auf einmal meine Augen öffnete. Hatte ich den Sturz überlebt? Unmöglich. Das Haus war über 50m hoch und ich bin mit einem Seemannsköpper heruntergesprungen. Ich musste tot sein. Ich rechnete damit, dass ich keinen Muskel rühren konnte. Dass ich gelähmt war oder über und über mit Gips eingepackt, doch ich konnte meinen Kopf drehen und meinen Körper spürte ich auch. Nicht ein Hauch von Schmerz.
Nichts... Ich sah nichts. Alles war weiß. Nicht schwarz als wenn ich die Augen geschlossen hätte. Weiß. Nichts. nirgendwo. Ich stand auf und ging ein paar schritte, doch nirgends war etwas zu sehen. "Hallo?", rief ich. "Ist da jemand?" Es schien keine Zeit zu vergehen, doch nach einer gefühlten Ewigkeit hörte ich ein kichern. Ich kannte dieses Lachen, doch ich wusste es nirgends einzuordnen. "Hallo?", rief ich erneut. "Ohhhh, was ich mit dir anstellen werde..." die Stimme war samtweich und ließ eine Gänsehaut aufkommen. Die worte waren schon fast gestöhnt als wirklich gesprochen. Verführerisch. Sexy. Doch niemand war zu sehen. "Wer ist da?", fragte ich verwirrt und mir wurde wieder nur mit gelächter geantwortet. Wie ein schlag traf mich der szenenwechsel. Ich war wieder im Wohnzimmer. Wieder bei Nina und ihrem Lover wie sie ihn ritt. Diesmal schien sie mich nicht zu bemerken, denn sie hatte die Augen geschlossen und krallte sich in der Lehne des Sessels fest als sie langsam immer wieder rauf und runter glitt. Ich hörte das lustvolle Stöhnen der beiden und sie Strich sich eine blonde Strähne aus dem Haar die sie zu stören schien, ließ sich dabei aber nicht in ihrer gleitenden bewegung stören.
Ich sackte auf die Knie und wollte die Augen schließen, doch die Szene war noch immer genauso Präsent wie zuvor. "Hör auf!, NEIN!", schrie ich, doch nichts änderte sich. "Warum Nina", wimmerte ich doch dann war das Bild weg. Ich war wieder im nichts. Ich weinte bitterlich und wollte nie damit aufhören. Der Schmerz war einfach zu groß. Wir waren gerade umgezogen und wollten immer zusammensein. Ich hatte schon einen Ring, wusste aber nicht wann und wie ich sie fragen sollte. Es war ein Todesstoß sie so zu sehen. Im wahrsten sinne des Wortes. Das Gelächter wurde lauter. Ich musste in der Hölle sein.
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